In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihr Leben und ihre Zeit. Sie zeigen uns einen Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat und an dem sie ihr Bank-Geheimnis mit uns teilen.
WER MIT SUSANNE MOSER UND PHILIP BRÖKING über ihre erste Saison in Verantwortung als Co-Intendantin und Co-Intendant der Komischen Oper Berlin unterhält, bekommt schnell einen Eindruck davon, mit welchem Feingefühl für Menschen und Themen die beiden das Opernhaus führen. Das künstlerische Selbstverständnis der Komischen Oper ist ihnen seit Jahren vertraut: Moser war als geschäftsführende Direktorin tätig, Bröking als Operndirektor. „Den Schritt hin zur Intendanz empfinde ich als organisch“, sagt Philip Bröking, „denn die Beschäftigung mit den künstlerischen Konzepten und die Umsetzung unserer Ideen war schon vor unserem Amtsantritt täglicher Bestandteil meiner Arbeit. Neu hingegen ist es, die Komische Oper nach außen zu vertreten.“
Von den Akzenten, die sie setzen wollen, haben die beiden genaue Vorstellungen. „Der Tradition des Hauses entsprechend möchten wir neue Formen des Musiktheaters ausprobieren und etablierte Opernstoffe neu hinterfragen“, sagt Susanne Moser. „Es ist uns ein großes Anliegen, das musikalische Potenzial des Hauses weiterzuentwickeln.“ Dabei setzen sie auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Generalmusikdirektor, James Gaffigan. Das Haus sei der Star, sagt Philip Bröking, er wolle „außergewöhnliche Musiktheaterabende zeigen, die Geschichten klug, emotional und sinnlich erzählen, und das aus allen Epochen zwischen – vermeintlich – sperrigen zeitgenössischen Opern und exzellent gemachter Unterhaltung“.
Für die „Weber-Bank“ haben sie das Foyer des Schiller-Theaters in Charlottenburg gewählt. Im Sommer sind sie mit 440 festen Mitarbeitern aus der Behrenstraße in Mitte in ein Zuhause auf Zeit gezogen: Die Komische Oper wird saniert und erweitert. „Dieses Foyer wird in den nächsten Jahren ein zentraler Ort sein“, sagt Susanne Moser, „hier werden wir unsere Premieren feiern und uns mit unseren Besucherinnen austauschen. Es ist ein Ort der Begegnung mit unserem Publikum, und das ist uns besonders wichtig.“
Text: Luisa Henningsen
Foto: © Christoph Mack
Datum: November 2023
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