Bank-Geheimnis

In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihr Leben. Sie zeigen uns einen Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat und an dem sie ihr Bank-Geheimnis mit uns teilen.

VIELE MENSCHEN TRÄUMEN DAVON, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Kristian Schuller hat diesen Wunsch getoppt: Ihm gelingt es, nicht weniger als zwei Passionen zu seiner Profession zu verweben. „Seitdem ich zwölf Jahre alt war, gab es für mich eigentlich nur die Nähmaschine und die Kamera“, sagt der international renommierte Fotograf. „Es war wie mit der Henne und dem Ei – was kommt zuerst? Die Mode oder die Modefotografie?“ Er sei damals zu dem Schluss gekommen, „dass man erst die Mode entwerfen muss, um sie dann fotografieren zu können“. In Konsequenz studierte er Modedesign bei Vivienne Westwood in London und Fotografie bei F.C. Gundlach an der Universität der Künste in Berlin, „nur um festzustellen, dass die Bilderwelten mich mehr faszinieren“. Wer in diese Bilderwelten eintaucht, kann sich ihrer Intensität und oft szenischen Komposition kaum entziehen. Denn Schullers Fotoauffassung ist die einer expressiven Ästhetik: „Es geht darum, die eigene Außenwirkung zu definieren. Im Prinzip eine tägliche theatralische Selbstinszenierung. Das ist Mode!“

NEBEN AUFTRAGSPRODUKTIONEN für Vogue und Co. findet Schuller Zeit für eigene Projekte wie Fotobände oder seine NFT Collection. „Im Grunde kann man das eine nicht vom anderen trennen – alles ist Teil des kreativen Prozesses. Mit jedem Schritt, den du machst, passiert etwas Neues, entwickelt sich deine Arbeit weiter.“ Inspiration begegne ihm überall: „Schaue nach rechts und nach links und vergiss nie, was dich als kleines Kind begeistert hat!“

KRISTIAN SCHULLER LEBT MIT SEINER FAMILIE IN BERLIN-MITTE. Als Jugendlicher habe er sich die Städte notiert, in denen er einmal wohnen wollte: New York, Paris, Berlin. „In allen drei Metropolen haben wir gelebt, alle drei sind wunderbar. Mit unseren beiden kleinen Jungs passt Berlin einfach am besten.“ Dass die Weber-Bank auf dem Platz vor dem Dom steht, hat für ihn eine besondere Bedeutung: „Dieser Teil von Mitte hat eine lässige Weitläufigkeit und Größe, das mag ich sehr.“

Text: Katharina Hummert
Foto: © Peggy Schuller
Datum: März 2024

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