Vier gewinnt

Kommentar
Oktober 2019

 

Autor: Klaus Siegers
Klaus Siegers ist Vorsitzender des Vorstandes der Weberbank und verantwortlich für die Bereiche Strategie, Personal und Beratung institutioneller Kunden.

Klaus Siegers

Wenn es um die Geldanlage geht, lernen Bank-Azubis mit als Erstes das „magische Dreieck“ kennen, also die Herausforderung, bei den Wünschen und Zielen der Kundinnen und Kunden das jeweils passende Verhältnis von Rendite, Risiko und Liquidität zu erreichen. Zumindest im Geschäft mit institutionellen Kunden, insbesondere Stiftungen, ist daraus längst ein Viereck geworden: Hinzugekommen ist die Dimension Nachhaltigkeit – ein Thema, das auch hierzulande immer stärker Eingang in die gesellschaftspolitische Debatte findet. Wir sehen das etwa an der „Fridays for Future“-Bewegung oder den Fragen nach der höheren Besteuerung von Flügen, Fleisch oder Diesel, um nur einige zu nennen.

Noch nicht oft, aber immer öfter fragen auch private Anleger danach, ob sie mit ihrer Geldanlage mehr als nur die eigenen Pläne verfolgen können und ob ihr Investment Nachhaltiges bewirken kann. Wir nennen das „Impact Investing“. Mit etwas Pathos ausgedrückt geht es um den eigenen Beitrag bei dem Versuch, (auch mit der Geldanlage) den Planeten zu retten. Aufgrund der inzwischen langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet hat die Weberbank eine hohe Expertise vorzuweisen, die über die Grenzen Berlins hinaus bekannt ist: So managen wir etwa einen Nachhaltigkeitsfonds einer großen Sparkasse, der bestimmte Branchen fokussiert und andere Branchen komplett ausschließt.

Anfang 2017 haben wir die „Principles for Responsible Investments“ der Vereinten Nationen unterzeichnet, die uns entsprechende Standards auferlegen; zudem haben wir uns eine eigene, ergänzende „Leitlinie für verantwortungsvolles und nachhaltiges Investieren in der Weberbank“ gegeben. Wir sind überzeugt davon, dass Unternehmen in einer gesellschaftlichen Verantwortung stehen. Unser Leitbild lautet deshalb: Ökonomisch bleiben wir langfristig nur dann erfolgreich, wenn wir auch ökologische, soziale und ethische Aspekte in unserer Anlagepolitik berücksichtigen. Für uns bedeutet nachhaltige Geldanlage daher die Ergänzung unseres lang erprobten Investmentprozesses um die sogenannten ESG-Kriterien: „environmental, social, governance“, also um anerkannte ökologische und soziale Standards sowie Grundsätze einer guten Unternehmensführung. Ein beeindruckender Aspekt dabei ist für mich die Tatsache, dass viele Aktivitäten zur nachhaltigen Geldanlage bei der Weberbank gemeinsam mit Kunden entwickelt und umgesetzt worden sind. Aus ersten theoretischen Überlegungen und Diskussionen sind durchdachte, erfolgreiche Investments geworden.

Im konkreten Anlagegespräch geht es zumeist um den harten Ausschluss von Titeln aus bestimmten Branchen oder mit Bezug zu Aktivitäten wie Embryonenforschung und der Produktion geächteter Waffen, kontroversem Umweltverhalten oder Verstößen gegen Arbeits- und Menschenrechte. Hier kann und wird in aller Regel auf die jeweiligen Ansichten der Anleger Rücksicht genommen – je nach eigener Einstellung kann es zu komplett unterschiedlichen Meinungen kommen, was eigentlich nachhaltiges Investieren bedeutet. Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie sich schon Gedanken zu einer möglichen „vierten Dimension“ gemacht? Nutzen Sie doch einfach Ihren nächsten Besuch bei uns dafür, Ihr Portfolio einmal unter Nachhaltigkeitsaspekten zu betrachten. Auch dafür sind wir gern Ihr Partner.

i