Autor: Ralf Vielhaber
Ralf Vielhaber ist seit 2007 Geschäftsführer des Verlags Fuchsbriefe. Außerdem ist er Herausgeber von „Anlagechancen“, Partner der Private Banking Prüfinstanz und Mitglied der Hayek-Gesellschaft
Herr Vielhaber, seit 2004 testen und bewerten Sie Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum. Wie ist die Vorgehensweise?
Wir wählen zunächst rund 100 Banken, Vermögensverwalter und Family Offices im deutschsprachigen Raum – Deutschland, Schweiz, Österreich, Luxemburg und Liechtenstein – aus, die wir einem Markttest unterziehen wollen. Danach erfolgt die Auswahl der zu prüfenden Niederlassung. Das konkrete Auswahlverfahren geben wir nicht bekannt, da wir vermeiden wollen, dass sich Anbieter vorab auf unseren Besuch einstellen. Es gibt immer einen konkreten Fall, der in allen Häusern gleichermaßen vorgetragen wird. Die Berater führen durch das Gespräch und sind somit auch verantwortlich dafür, die für ihre Arbeit notwendigen Informationen vom Testkunden zu erfragen. Der Weg in die Endrunde führt über die Vorqualifikation im Erstberatungsgespräch. Nun gilt’s: Macht das Erstberatungsgespräch „Lust auf mehr“? Vermögensmanager, die mindestens 30 Punkte im Beratungsgespräch erreichen, schaffen es in die nächste Qualifikationsrunde mit der Bewertung der Vermögensstrategie. Sie werden mit einer grünen Ampel gekennzeichnet. Wer unter 30 Punkten bleibt, dessen Ampellicht schaltet auf Rot: Das heißt, keine weitere Auswertung, keine weiteren Punkte. Die Bewertung der Qualität der Beratungsgespräche erfolgt durch geschulte Tester nach einem festgesetzten Schema unter Supervision der Private Banking Prüfinstanz, in diesem Fall der Chefredaktion der Fuchsbriefe. In der Vermögensstrategie geht es danach um die Auswertung der schriftlich ausgearbeiteten Lösungs- und Anlagevorschläge. Parallel dazu werten wir die Portfolioqualität aus. Auch diese Auswertung erfolgt nur für jene Anbieter, die den Sprung in die Endqualifikation geschafft haben. Hier ist das Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen, IQF, in Hannover unter Leitung von Dr. Jörg Richter federführend.
Wie lauten die Kriterien, nach denen die Banken und Vermögensverwalter bewertet werden, und wie ist die Gewichtung?
Wir beurteilen die Qualität von Vermögensmanagern in der Erstberatung nach folgenden vier Bewertungskategorien: Beratungsgespräch, Vermögensstrategie, Portfolioqualität und Transparenz. Zuletzt addieren wir die Punkte in den vier Testkategorien und ermitteln so die Nummer 1 in der Gesamtwertung sowie die Besten in den einzelnen Ländern, Regionen und wichtigen Städten, in denen wir testen. Vielleicht noch ein Wort zur Transparenz: Hier senden wir den Instituten einen umfangreichen Fragebogen mit Fragen zu Daten und Fakten im Bereich Private Banking, zur Kundenstruktur, zu den Gebühren, den Produkten, zum Beschwerdemanagement und zur Performance-Messung.
Der Vermögensmanager-Test „TOPs 2018“ zeichnete die Weberbank als einzige Deutsche Privatbank mit der Note „sehr gut“ aus. Welche Leistungen der Bank gaben hierzu den Ausschlag? Ganz einfach – die Weberbank hat in allen vier Prüfkategorien Hervorragendes geleistet und gehört zu den vier Topinstituten im Test. Herausstellen kann man Vermögensstrategie und Portfolioqualität. Hier gehört sie zu den wenigen Instituten, die ein „Sehr gut“ in diesen Bewertungsbausteinen erlangt haben. Bei der Vermögensstrategie waren das beispielsweise nur drei Anbieter, bei der Portfolioqualität elf.
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