Autor: Daniel Schär
Finanzmarkt aktuell per 16. März 2020
Daniel Schär, Leiter Portfoliomanagement
Die aktuelle Krise um die Verbreitung des Coronavirus übertrifft in Bezug auf unser Gesundheitssystem sowie unser öffentliches und privates Leben alles in den letzten Jahrzehnten Erlebte und in Teilen auch unsere bisherige Vorstellungskraft. In den vergangenen Tagen haben sich die Ereignisse regelrecht überschlagen und die Stimmung an den Finanzmärkten hat sich deutlich eingetrübt. Vor allem die drastischen Einschränkungen der Reisefreiheit, die temporäre Schließung öffentlicher Infrastruktur und die Sorgen vor einer länger anhaltenden und mehr Menschen betreffenden Infektionswelle haben für große Unsicherheit und panikartige Verkäufe gesorgt. Alle großen westlichen Aktienmärkte befinden sich mit Kurskorrekturen von mehr als 20 Prozent in einem Bärenmarkt. Die Schnelligkeit und Dynamik der Bewegung ist absolut ungewöhnlich und historisch sehr selten. Anbei finden Sie die aus unserer Sicht wichtigsten sachlichen Punkte in diesem sehr stark emotional und psychologisch getriebenen Marktumfeld:
In der aktuellen Panik unterscheiden die Marktteilnehmer nicht zwischen den einzelnen Wertpapiersegmenten, sondern verkaufen alle Risikoanlagen, selbst Gold. Dabei werden die am schnellsten liquidierbaren Segmente, wie beispielsweise Aktien, sehr intensiv genutzt, um sich vom Kapitalmarkt zurückzuziehen. Das nun erreichte Ausmaß der Korrektur übersteigt unsere ursprünglichen Erwartungen. Wir haben in den vergangenen Tagen die Liquidität in den Mandaten weiter erhöht und uns noch defensiver ausgerichtet, da Selektionsqualität im aktuellen Umfeld in den Hintergrund gerückt ist.
Annahmen für die kommenden Wochen zu treffen, ist sehr unsicher. Die Aktienmärkte haben einen zweistelligen Rückgang der Unternehmensgewinne für das Jahr 2020 eingepreist. Den weiteren Verlauf der Bewegung oder gar den Tiefpunkt vorherzusagen, wird unmöglich sein. Wir fokussieren uns auf eine erhöhte Kasse und Unternehmen mit soliden Bilanzkennzahlen und geringer Konjunktursensitivität. Voraussetzung für eine Erholung bleibt ein Abklingen der Pandemie in den kommenden Wochen / Monaten oder zumindest die Aussicht darauf. Unterstützen sollten zusätzlich staatliche Konjunkturprogramme. Die Notenbanken werden es diesmal nicht alleine richten können. Sie verweisen seit Längerem auf notwendige Konjunkturmaßnahmen, und genau diese könnten die Abwärtsspirale zum Stoppen bringen und die Zuversicht der Marktteilnehmer wieder steigen lassen.
Haftungsausschluss:
Diese Darstellung der aktuellen Marktsituation haben wir entweder selbst angestellt oder aus von uns als zuverlässig angesehenen Quellen bezogen. Trotz Anwendung größter Sorgfalt können wir für die Richtigkeit unserer Einschätzungen keine Haftung übernehmen. Diese Darstellung ist nicht als Aufforderung zum Erwerb, Verkauf oder Halten bestimmter Wertpapiere intendiert.
Ansprechpartner für Journalisten:
Pressesprecher Robert Heiduck, (030) 8 97 98 - 388
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