Aktienmärkte auch 2024 mit guten Chancen

Renditen sind am Jahresende zu schnell gefallen

Aktienmärkte auch 2024 mit guten Chancen

Comeback des 60/40 Portfolios

 

Autor: Jens Herdack
Finanzmarkt aktuell per 12. Januar 2024
Jens Herdack,  CEFA, CIIA, Portfoliomanager

Foto Jens Herdack

Das Jahr 2024 beginnt an den Märkten so spektakulär, wie das Jahr 2023 endete. Dem heftigen Renditerückgang bei Staatsanleihen im 4. Quartal 2023 folgt bereits in den ersten Tagen des Jahres 2024 eine deutliche Gegenreaktion. Im heutigen Finanzmarkt aktuell schauen wir uns diese Entwicklung etwas genauer an und lassen auch einige Entwicklungen des Jahres 2023 noch einmal Revue passieren.

Renditen sind am Jahresende zu schnell gefallen

Zum Jahresende wurden die Rentenmärkte von einem regelrechten Strudel erfasst. In Erwartung möglicher Leitzinssenkungen der Notenbanken erlebten 10-jährige Bundesanleihen einen Rendite-Absturz von 3 auf nur noch 1,9 Prozent. Diese Entwicklung vor Augen begannen einige Notenbankvertreter noch 2023, verbal gegenzulenken. Dies macht sich zum Jahresstart nun offensichtlich bemerkbar. So konnte die Rendite innerhalb nur weniger Tage wieder auf 2,2 Prozent ansteigen. Wir sehen diesen Renditeanstieg als Einstiegschance für diejenigen Investoren, die es im letzten Jahr aufgrund des sehr schnellen Renditerückgangs nicht geschafft haben, rechtzeitig in Anleihen längerer Laufzeiten zu investieren. In unseren Augen könnte der Renditeanstieg durchaus noch eine Weile anhalten, da Sondereffekte die Inflationszahlen in Europa voraussichtlich nochmal steigen lassen werden. So wird in Deutschland die Anhebung der Steuer in Gastronomie und Energie, die Tabaksteuererhöhung in Italien und in Frankreich der Auslauf der Strompreisregulierung zu Buche schlagen. Das sollte die Diskussion um eine Zinssenkung der EZB weiter nach hinten verlagern.

Aktienmärkte auch 2024 mit guten Chancen

Nicht außer Acht lassen sollten Investoren trotz wieder attraktiver gewordener Zinsen aber die Aktienmärkte. In der historischen Betrachtung sind die folgenden ein bzw. fünf Jahre nach der letzten Leitzinserhöhung der US-Notenbank im Schnitt sehr lohnenswerte Jahre sowohl für Festgeld-, Anleihen-, als auch Aktieninvestoren gewesen. Die höchsten Renditen erzielten dabei aber im Schnitt die Aktienbesitzer. Festgeld-Anleger sind hingegen davon abhängig, ob sie den einmal vereinbarten vermeintlich attraktiven Zinssatz auch bei der nächsten Verlängerung der Anlage noch einmal erhalten werden. Anleihen-Investoren können sich den Zins hingegen länger sichern. Trotzdem blieben die Aktieninvestoren am Ende diejenigen mit der höchsten Rendite. Eine gesunde Mischung aus Anleihen und Aktien sollte damit also eine attraktive Variante darstellen. Und auch vor US-Wahljahren sollten sich Anleger nicht fürchten. In einer historischen Betrachtung seit 1935 zeigt sich letztendlich ein gar nicht so großer Unterschied in der Börsenentwicklung zwischen Wahl- und Nicht-Wahl-Jahren. Zusätzlich werden 2024 wieder attraktive Gewinne der Unternehmen antizipiert. Nach der Jahresendrallye 2023 könnten also zwischenzeitliche Kurskorrekturen durchaus zum Einstig in attraktive Unternehmen genutzt werden.

Comeback des 60/40 Portfolios

Vielen Investoren gilt ein Portfolio, welches zu 60 Prozent aus Aktien und zu 40 Prozent aus Anleihen besteht, als Lieferant einer idealen Mischung aus Rendite und Sicherheit. So konnte ein Portfolio, welches in eben dieser Gewichtung in den globalen Aktienindex „MSCI World“ und den internationalen Anleihenindex „Bloomberg Global Aggregate Euro hedged“ investiert, seit dem Jahr 2000 eine durchschnittliche Rendite von 4,6 Prozent erzielen. Gleichzeitig begrenzte es den Wertverlust im schlechtesten Kalenderjahr auf 13 Prozent, während ein reines Aktienportfolio einen Rückgang von gut 38 Prozent verkraften musste. Die Idee hinter der 60/40 Portfoliomischung liegt in der häufig gegenläufigen Entwicklung von Anleihen und Aktien. 2022 brach diese Gegenläufigkeit hingegen zusammen, und sowohl der Aktienmarkt als auch der Anleihenmarkt verloren jeweils ca. 13 Prozent an Wert. Somit blieb jegliche Pufferwirkung aus. Nicht wenige stellten damals die Frage nach der zukünftigen Sinnhaftigkeit einer solchen Portfoliomischung. Doch Totgesagte leben länger: Das Jahr 2023 gab mit 11 Prozent Wertzuwachs eine klare Antwort.

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Diese Darstellung der aktuellen Marktsituation haben wir entweder selbst angestellt oder aus von uns als zuverlässig angesehenen Quellen bezogen. Trotz Anwendung größter Sorgfalt können wir für die Richtigkeit unserer Einschätzungen keine Haftung übernehmen. Diese Darstellung ist nicht als Aufforderung zum Erwerb, Verkauf oder Halten bestimmter Wertpapiere intendiert.

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