Autorin: Hannah Thielcke
Finanzmarkt aktuell per 8. Oktober 2021
Hannah Thielcke, Portfoliomanagerin
Verschiedene Themen haben die Märkte in den letzten Wochen bewegt. Wie wir die aktuelle Lage einschätzen und ob wir optimistisch ins nächste Jahr blicken, lesen Sie in der neuen Ausgabe von „Finanzmarkt aktuell“:
Hinter dem Berg aus Sorgen liegt das Wachstum
Zuletzt türmten sich vor den Marktteilnehmern Sorgen aus verschiedenen Richtungen auf. Vor allem die Angst vor anhaltender Inflation, einer zunehmenden Verschärfung der Lieferengpässe, dem schwindenden Wachstum in China oder dem bevorstehenden Zurückfahren der Anleihekaufprogramme seitens der US-amerikanischen Notenbank (Fed) sorgten für Aufregung. Auch wenn wir die möglichen Risiken im Blick behalten, konzentrieren wir uns mehr auf das, was hinter dem Berg versteckt liegt. Ein weiterhin global starkes Wachstumsumfeld mit Wachstumsraten, die deutlich über dem langfristigen Potential liegen, sollte die Märkte auch im kommenden Jahr noch stützen. Frei nach dem Motto „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ können die aktuellen Lieferengpässe das Wachstum im nächsten Jahr zusätzlich fördern, da die Auftragsbücher prall gefüllt sind und die leergefegten Lager zusätzlich wieder aufgefüllt werden müssen. Hinzu kommt, dass die Notenbanken zwar nicht mehr ultra-expansiv, jedoch weiter unterstützend agieren werden. Die Fed sollte zwar noch in diesem Jahr mit dem Zurückfahren der ersten Stützungsmaßnahmen starten, jedoch die erste Leitzinsanhebung nicht vor Ende 2022 vornehmen. Die Europäische Zentralbank wird sich mit dem Einleiten einer vorsichtigen Normalisierung noch Zeit lassen und ließ zuletzt erste Vorschläge für einen Nachfolger des Pandemie-Notfallprogramms durchsickern. Auch die Fiskalpolitik wird voraussichtlich in den kommenden Jahren anhaltend wachstumsfördernd agieren. Die vielerorts angedachten zukunftsweisenden Infrastruktur- und Innovationsprojekte werden große Investitionssummen benötigen, welche durch die Staaten direkt oder indirekt aufgebracht werden müssen.
Raketenartiger Anstieg
Befeuert durch das globale Wettrennen um knappe Ressourcen stiegen zuletzt Erdgaspreise in rasantem Tempo an. Durch die Verkettung vieler ungünstiger Umstände kam es zu dieser globalen Energiepanne. Dürren in Brasilien und China sorgten für geringere Stromproduktion aus Wasserkraft und gleichzeitig steigenden Stromverbrauch unter anderem durch Klimaanlagen aufgrund der hohen Temperaturen. In Europa versuchte man gleichzeitig, die Lager für den Winter wieder zu füllen, und traf dabei auf dem Weltmarkt auf harte Konkurrenz. In dieser Gemengelage hofften am Ölmarkt wiederum einige Beobachter auf die OPEC, welche die Produktion hätte erhöhen können. Doch die OPEC zeigt sich zurückhaltend und scheint vorerst von den stark gestiegenen Ölpreisen profitieren zu wollen. Wir rechnen für die kommende Zeit trotz der kurzfristigen Beruhigung der Gaspreise durch Wladimir Putin, welcher höhere Erdgaslieferungen für Europa in Aussicht stellte, mit weiterhin hohen Rohstoffpreisen.
Die Nervosität steigt, bevor sie wieder fällt
Der Berg aus angehäuften Sorgen führte in den letzten Wochen zu schwankenden Märkten. Sonderthemen wie die angestiegenen Energiepreise sorgten dabei für starke Kursanstiege einzelner Branchen. Im Umfeld steigender Renditen kamen ebenfalls wieder Wachstumstitel wie Technologie-Aktien unter Druck, während Banken, deren Geschäftsmodell von höheren Renditen profitiert, wieder an Stärke gewinnen konnten. Die allgemeine Risikoaversion zeigte sich ebenfalls an den Renten- und Währungsmärkten. So stiegen die Risikoprämien in Hochzins- sowie Schwellenländeranleihen an, und Anleger suchten verstärkt den Dollar als sicheren Hafen. Wir schauen durch diese kurzfristig unruhige Phase hindurch und über den Jahreswechsel hinaus auf einen positiv unterstützten Markt im Jahr 2022. Dabei bietet das aktuelle Umfeld immer wieder Opportunitäten, die sich vor allem dann auftun, wenn die Nachrichtenkanäle mit neuen Hiobsbotschaften heißlaufen.
Haftungsausschluss:
Diese Darstellung der aktuellen Marktsituation haben wir entweder selbst angestellt oder aus von uns als zuverlässig angesehenen Quellen bezogen. Trotz Anwendung größter Sorgfalt können wir für die Richtigkeit unserer Einschätzungen keine Haftung übernehmen. Diese Darstellung ist nicht als Aufforderung zum Erwerb, Verkauf oder Halten bestimmter Wertpapiere intendiert.
Ansprechpartner für Journalisten:
Pressesprecher Robert Heiduck, (030) 8 97 98 - 388
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