Autor: Dr. Max Hanisch
Finanzmarkt aktuell per 24. Januar 2025
Dr. Max Hanisch, Portfoliomanager
Donald Trump ist zum zweiten Mal als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt worden. Im Vorfeld hatte er angekündigt, von Tag 1 seiner Präsidentschaft an energisch eine Vielzahl seiner teils kontrovers diskutierten Vorhaben umsetzen zu wollen. In dieser Ausgabe von „Finanzmarkt aktuell“ werfen wir einen Blick auf die jüngsten Marktreaktionen und geben einen Ausblick auf die Chancen und Risiken, die die neue Legislaturperiode für Anlegerinnen und Anleger bereithält.
Donald Trump hält die Welt in Atem
Die internationalen Finanzmärkte hatten sich auf das Schlimmste vorbereitet. Denn neben den eher innenpolitisch orientierten Themen, wie etwa der Eingrenzung von Immigration und der Ausweisung nicht aufenthaltsberechtigter Personen, war es vor allem die Androhung von Einfuhrzöllen, die die (Finanz-)Welt befürchtet hatte. Immerhin hätten sie das Potential, für globale Verwerfungen zu sorgen. Neben dem größten Rivalen China sollte es pauschal letztlich alle Länder treffen, die Handel mit den USA betreiben – so die Ankündigung. Ein Zeitungsartikel, der nur Stunden vor der Inauguration berichtete, neue bzw. höhere Zölle sollten zunächst lediglich geprüft werden, ließ die Märkte aufatmen; Aktienkurse schossen nach oben, Anleiherenditen sanken. Eine Nachricht von Donald Trump über die sozialen Medien, die Berichte seien falsch, veranlasste eine direkte Kehrtwende. Die Anekdote verdeutlich die enorme Nervosität, die an den Finanzmärkten herrschte.
Tatsächlich waren die ersten Maßnahmen dann weniger drastisch. Zwar werden sowohl Kanada als auch Mexiko mit höheren Zöllen rechnen müssen, und auch in Richtung China und Europa wurden verbale Salven abgefeuert mit der Ankündigung, dass Importe demnächst mit Abgaben belegt werden sollen. All diese Drohungen gab Präsident Trump aber eher auf Nachfrage preis; die Aussagen waren vage formuliert und ließen erkennen, dass es anscheinend noch keine endgültig beschlossene Marschroute gibt. Daher waren sie auch noch nicht Teil der veröffentlichten Maßnahmen der neuen Administration, was mit allgemeiner Erleichterung aufgenommen wurde.
Märkte atmen (vorerst) auf
Und so sind auch die bisherigen Marktbewegungen zu erklären, denn in einer initialen Reaktion machte sich vorsichtiger Optimismus breit. An den Aktienmärkten geraten die Allzeithochs aus dem vergangenen Jahr wieder in greifbare Nähe und zwar sowohl in den USA als auch in Europa. Die Anleiherenditen bewegen sich auf ihren Niveaus vor der Amtseinführung und signalisieren mithin keine erhöhte Alarmbereitschaft. Und diese Bewegung könnte zumindest kurzfristig auch Bestand haben. Denn unerwartet sanfte Inflationsdaten aus den USA dämpften zusätzlich die Befürchtung einer restriktiveren geldpolitischen Haltung der Fed. Zuvor war befürchtet worden, dass ein Wiederanziehen der Inflation die US-amerikanische Notenbank zu weniger Zinssenkungen oder gar zu erneuten Zinserhöhungen veranlassen könnte. Wir schätzen die Konjunktur in den USA als weiterhin robust ein, was sich positiv auf die Aktienkurse dort auswirken könnte. Allerdings sollte angesichts der hohen Bewertungen vieler US-amerikanischer Titel die Auswahl mit Fokus auf Qualitätsunternehmen mit stabilen Gewinnaussichten liegen. Und auch in Europa gewinnen Aktienanleger Zuversicht. Der Euro STOXX 50 hat im noch jungen Jahr 2025 den S&P 500 übertroffen und zuletzt gar ein neues Allzeithoch erreicht. Die Bewertungen befinden sich hierzulande nach den relativ schwächeren vergangenen Jahren dazu noch auf attraktiveren Niveaus.
Anleihen auf beiden Seiten des Atlantiks waren im Vorfeld der Amtseinführung unter Druck geraten, mit der Folge steigender Renditen. Diese Bewegung könnte im Zuge einer Erholung nun wieder rückabgewickelt werden. Auch hier bieten sich in unseren Augen derzeit interessante Einstiegsmöglichkeiten.
Dennoch muss das weitere Gebaren der neuen Trump-Administration genauestens verfolgt werden. Konkretere Zollvorhaben und deren mögliche Effekte auf die Finanz- und Realwirtschaft haben – in Abhängigkeit von Umfang und Ausgestaltung – das Potential, für eben jene Verwerfungen zu sorgen, die im Vorfeld befürchtet wurden, aber (noch) nicht eingetreten sind.
Haftungsausschluss:
Diese Darstellung der aktuellen Marktsituation haben wir entweder selbst angestellt oder aus von uns als zuverlässig angesehenen Quellen bezogen. Trotz Anwendung größter Sorgfalt können wir für die Richtigkeit unserer Einschätzungen keine Haftung übernehmen. Diese Darstellung ist nicht als Aufforderung zum Erwerb, Verkauf oder Halten bestimmter Wertpapiere intendiert.
Ansprechpartner für Journalisten:
Pressesprecher Robert Heiduck, (030) 8 97 98 - 388
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