Optimistische US-Prognosen für 2025

Optimistische US-Prognosen für 2025
Trumps Handelspolitik wirft Schatten voraus
Höhere Zinsen für langlaufende Anleihen

 

Autor: Dr. Martin Zurek
Finanzmarkt aktuell per 10. Januar 2025
Dr. Martin Zurek, Portfoliomanager

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Zum Jahresauftakt zeigen sich die Kapitalmärkte robust, lassen jedoch bereits erste Anzeichen möglicher Unsicherheiten im weiteren Jahresverlauf erkennen. Faktoren wie Inflation, Zölle und geopolitische Spannungen könnten immer wieder für Unruhe sorgen. In dieser Ausgabe von „Finanzmarkt aktuell“ werfen wir einen Blick auf die jüngsten Marktbewegungen und geben einen Ausblick auf die Chancen und Risiken, die das neue Jahr für Anlegerinnen bereithält.

Optimistische US-Prognosen für 2025

An der Wall Street ist wieder die Zeit der Jahresprognosen angebrochen, und Analysten richten ihren Blick auf die kommenden zwölf Monate. Noch vor einem Jahr dominierten Zurückhaltung und Skepsis die Vorhersagen. Die meisten Experten rechneten mit einer Seitwärtsbewegung, während einige sogar deutliche Verluste erwarteten. Stattdessen legte der S&P-500-Index um beeindruckende 23 Prozent in US-Dollar zu. Für 2025 erwarten die meisten Strategen einen weiteren dynamischen Anstieg. Die Optimisten fühlen sich bestätigt, und selbst frühere Skeptiker zeigen sich zunehmend zuversichtlich. Es gibt auch handfeste Gründe für die positive Marktstimmung: Das Interesse an Künstlicher Intelligenz entwickelt sich weiterhin zu einer treibenden Kraft. So kündigten die großen Technologiekonzerne an, ihre Investitionen in den Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz im laufenden Jahr noch weiter zu erhöhen. Unternehmen, welche die hierfür benötigte Ausrüstung entwickeln, profitieren von solchen massiven Investitionen und verzeichnen ein explosionsartiges Umsatzwachstum. Neben der Stärke der Technologiegiganten sticht auch die US-Wirtschaft im Allgemeinen hervor. Sie präsentiert sich als Wachstumsmotor unter den Industrienationen und verzeichnet eine produktivitätsgetriebene Expansion, die an die frühen 2000er-Jahre erinnert. Trotz zahlreicher Warnungen bleibt der Konsum robust und der Arbeitsmarkt stabil. Im Gegensatz dazu kämpft die europäische Wirtschaft mit einer vergleichsweise niedrigen Produktivitätsentwicklung und einer zögerlichen Umsetzung neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz. Zudem bremsen in Europa strukturelle Schwächen und steigende Energiekosten das Wachstum. Allerdings sind auch in den USA Risiken nicht zu übersehen, wie etwa eine wieder anziehende Inflation oder handelspolitische Risiken durch Einfuhrzölle.

Trumps Handelspolitik wirft Schatten voraus

Im Januar kündigte der kanadische Premierminister Justin Trudeau seinen Rücktritt an – ein Schritt, der die politischen und wirtschaftlichen Spannungen verdeutlicht, die Donald Trumps Handelspolitik ausgelöst hat. Trudeaus Regierung geriet zunehmend unter Druck, da es ihr nicht gelang, die Folgen der angedrohten US-Zölle abzumildern und die Handelsbeziehungen zu stabilisieren. Der Rücktritt markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der kanadischen Politik und unterstreicht die Unsicherheiten, die Trumps protektionistische Maßnahmen bereits vor seinem Amtsantritt erzeugt haben. Die Wirtschaftspolitik des designierten US-Präsidenten, geprägt durch Zölle und Steuersenkungen, könnte das Wachstum in den USA fördern, birgt jedoch das Risiko einer beschleunigten Inflation. Ein solches Szenario würde wahrscheinlich eine straffere Geldpolitik erforderlich machen. Die Unsicherheit über den künftigen geldpolitischen Kurs der Zentralbanken, der stark von Trumps unberechenbarer Handelspolitik beeinflusst wird, bleibt ein zentraler Risikofaktor und dürfte die Märkte weiterhin in Bewegung halten.

Höhere Zinsen für langlaufende Anleihen

Die Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik der USA unter Präsident Trump sorgte zu Jahresbeginn am Anleihemarkt für spürbare Nervosität. Dies spiegelte sich in einem deutlichen Anstieg der Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen wider, die mit 4,7 Prozent den höchsten Stand seit April des Vorjahres erreichten. Der Anstieg der Renditen zeigt, dass eine größere Unsicherheit hinsichtlich Inflation und geldpolitischer Maßnahmen in den Preisen berücksichtigt wird. Die zukünftige Entwicklung der Zinsen wird zeigen, ob die Märkte Vertrauen in die Wachstumsagenda von Präsident Trump gewinnen oder ob Sorgen über mögliche Zölle, steigende Schulden und eine höhere Inflation das Vertrauen beeinträchtigen. Da wir die Perspektiven für die US-Wirtschaft insgesamt positiv einschätzen und von einem moderaten Wachstum sowie einer leicht rückläufigen Inflation ausgehen, betrachten wir den jüngsten Renditeanstieg bei langlaufenden Anleihen als attraktive Investmentmöglichkeit. Die Rendite von europäischen Staatsanleihen ist synchron zur Entwicklung in den USA angestiegen, obwohl der Wirtschaftsausblick deutlich schwächer ist. Auch hier bieten sich in unseren Augen interessante Gelegenheiten zum Einstieg.

Haftungsausschluss:

Diese Darstellung der aktuellen Marktsituation haben wir entweder selbst angestellt oder aus von uns als zuverlässig angesehenen Quellen bezogen. Trotz Anwendung größter Sorgfalt können wir für die Richtigkeit unserer Einschätzungen keine Haftung übernehmen. Diese Darstellung ist nicht als Aufforderung zum Erwerb, Verkauf oder Halten bestimmter Wertpapiere intendiert.

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