USA: viele Teile des Puzzles fehlen noch!

Viele Teile des Puzzles fehlen noch

Licht und Schatten

Aktien

 

 

Autorin: Hannah Thielcke
Finanzmarkt aktuell per 8. November 2024
Hannah Thielcke, Portfoliomanagerin

Hannah Thielcke

Die USA haben gewählt! So unberechenbar der gewählte Präsident ist, so sicher ist, dass die Folgen für die globale Politik und Wirtschaft weitreichend sein werden. Wie die Märkte das Wahlergebnis einordnen, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von „Finanzmarkt aktuell“:

Viele Teile des Puzzles fehlen noch

Bereits vor der Wahl überschlugen sich Experten und Marktteilnehmer mit Prognosen über mögliche Auswirkungen von Trumps Politik auf Konjunktur und Inflation. Klar ist jedoch, das Ausmaß hängt entscheidend von diversen Fragen ab: Wann kommen welche Maßnahmen? Werden Zölle als Verhandlungsbasis eingesetzt und gegebenenfalls nur abgemildert eingesetzt? Wie verhalten sich die großen Handelspartner China und die Europäische Union – in welcher Form wird es Gegenmaßnahmen geben? Wird es tatsächlich Massenabschiebungen von Migranten geben, die ein großes Loch am Arbeitsmarkt reißen würden? Diese Teile des Puzzles werden in den nächsten Monaten ein klareres Bild ergeben und die enorme Spannbreite der möglichen Ergebnisse reduzieren. Die kommenden vier Jahre werden jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach auch viele Überraschungen bereithalten und dementsprechend Gegenwind für Planungssicherheit und Investitionen in die Zukunft bedeuten.

Licht und Schatten

Die erste Reaktion an den Märkten zeigte bereits sehr deutlich die möglichen Folgen der künftigen Trump-Politik. Insbesondere die Sorge vor erneut steigender Inflation ließ die Renditen von zehnjährigen US-Staatsanleihen um knapp 20 Basispunkte nach oben schießen. In der Eurozone zeigte sich eher ein gemischtes Bild – hier ließ die stärkere Reaktion einen Tag auf sich warten, nachdem die steigende politische Unsicherheit zum Regierungs-Aus in Deutschland führte. Insbesondere US-Unternehmen sollten zunächst von den wirtschaftsfreundlichen Maßnahmen, insbesondere den Steuersenkungen unterstützt sein. Dies kann sich in weiterhin stabilen Risikoprämien zeigen. Aufgrund der drohenden Zölle könnten Inflation und Konjunkturschwäche folgen. Die aktuell geringen Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen mahnen daher zur Vorsicht. Auch Schwellenländeranleihen scheinen mit Blick auf den aufziehenden Sturm in puncto Handelsstreit aktuell besonders verwundbar. Auch wenn die Fundamentaldaten sich weiter stark zeigen und absolute Renditeniveaus attraktiv scheinen, lohnt sich hier ein genauerer Blick.

Aktien

Die US-Aktienmärkte reagieren positiv auf die Wahl Donald Trumps zum 47. Präsidenten der USA. Aber auch europäische Unternehmen, welche einen hohen Anteil ihrer Umsätze und gleichzeitig ihre Kostenbasis in den USA haben, profitieren merklich. Wie erwartet steigen die Sektoren Industriegüter, Verteidigung sowie das Marktsegment der Small Caps überproportional. Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob diese Reaktion auch über die nächsten Wochen anhalten wird. Denn während die potentiellen Steuersenkungen und ein Fokus auf Deregulierung wirtschaftsfreundlich wirken werden, haben umfangreiche und neue Zölle das Potential, inflationstreibend und wachstumshemmend zu wirken. Je nachdem, wann und in welchem Umfang Trump versuchen wird, Zölle einzuführen, wird für die Kapitalmärkte entscheidend sein. Eher belastend dürfte die Wahl auf Aktien der Schwellenländer wirken. Insbesondere Mexiko dürfte unter den Maßnahmen Trumps leiden. Mit Sorge kann auch auf die erste Amtszeit Trumps und die damaligen Handelsstreitigkeiten mit China zurückgeblickt werden. Wir gehen davon aus, dass in nächster Zeit der US-Aktienmarkt im Vergleich mit den übrigen Märkten die Nase vorn haben sollte.

Haftungsausschluss:

Diese Darstellung der aktuellen Marktsituation haben wir entweder selbst angestellt oder aus von uns als zuverlässig angesehenen Quellen bezogen. Trotz Anwendung größter Sorgfalt können wir für die Richtigkeit unserer Einschätzungen keine Haftung übernehmen. Diese Darstellung ist nicht als Aufforderung zum Erwerb, Verkauf oder Halten bestimmter Wertpapiere intendiert.

Ansprechpartner für Journalisten:

Pressesprecher Robert Heiduck, (030) 8 97 98 - 388

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