Bank-Geheimnis

In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihr Leben. Sie zeigen uns einen Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat und an dem sie ihr Bank-Geheimnis mit uns teilen.

An sein erstes Jahr in Berlin erinnert sich Dr. Thomas Köhler noch genau: „In der ersten Jahreshälfte war ich ständig unterwegs, in der zweiten war ich davon erschöpft.“ Die Erinnerung daran lässt ihn schmunzeln. Seit 2008 treibt der Kunsthistoriker die Berlinische Galerie voran, seit 2010 als ihr Direktor. Köhler ist nun in seiner dritten Amtszeit, und er hat viel bewirkt: Ausstellungen seines Hauses brechen Besucherrekorde, zudem hat er einen eigenen Ausstellungsetat erwirkt. Die Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Architektur und Fotografie – befindet sich seit 2004 in einem ehemaligen Glaslager in Kreuzberg. Thomas Köhler gefällt dieser „ungewöhnliche Standort“ inmitten einer Nachbarschaft, der den Zugang zur Kunst niedrigschwellig mache. Inklusion ist eines seiner Hauptthemen, er will möglichst viele Menschen erreichen.

Deshalb sind in der Berlinischen Galerie Angebote vor Ort für Menschen mit Behinderungen ebenso selbstverständlich wie Bildungsprogramme für alle Altersgruppen. Hinzu kommen Digitalangebote: Onlinepräsentationen, Podcasts, Videos. Das Haus inszeniert sich anders als die anderen Museen Berlins, und das ist Köhler sehr wichtig: „Die interdisziplinäre Sammlung aus bildender Kunst, Grafik, Fotografie und Architektur von 1870 bis heute ist bei allem, was wir tun, unsere Referenz. Durch sie können wir die Berliner Kunstgeschichte immer wieder neu präsentieren und Berlin als eine Stadt der Künstlerinnen erlebbar machen.“

Über sämtliche Disziplinen hinweg natürlich. Deshalb steht die Weber-Bank heute in Berlin-Hohenschönhausen im Garten des „Landhauses Lemke“, des letzten Entwurfs Ludwig Mies van der Rohes in Deutschland, bevor er 1938 in die USA emigrierte. Bei schönstem Sonnenschein teilt Thomas Köhler sein Bank-Geheimnis mit uns: „Ich bin persönlich ein großer Architekturfan und habe mit einer Arbeit über Donald Judd promoviert.“ Dass dieser nicht nur als Architekt, sondern auch als Bildhauer und Maler tätig war, verwundert nicht. Interdisziplinäres Schaffen scheint ein großes Thema von Thomas Köhler zu sein.

Das könnte Sie interessieren:

Was sind die möglichen Vorteile und Herausforderungen einer gesetzlichen Regulierung von künstlicher Intelligenz?

KI-basierte Anwendungen verändern die Welt in immer kürzeren Innovationsschritten. Ob oder wie die Gesetzgebung darauf reagieren könnte, dazu nehmen Experten aus Wissenschaft und Forschung Stellung.

Ein gesunder Nährboden

Berlin ist die Gesundheitshauptstadt Deutschlands. Das spiegelt sich in der prosperierenden Medtech-Start-up-Szene wider. Die Protagonisten der neuen Generation junger Unternehmen gehen vermehrt den körpereigenen Prozessen auf die Spur – damit die Menschen lange leben.

Zwischen den Kategorien denken

Von der Lower East Side Manhattans zurück nach Berlin: Seit September 2023 ist Jenny Schlenzka Direktorin am Gropius Bau in Kreuzberg. Sie will diese Institution weiterentwickeln. Und weiß genau, wie.

i