In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihr Leben. Sie zeigen uns einen Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat und an dem sie ihr Bank-Geheimnis mit uns teilen.
Linienstraße 44, Berlin-Mitte. Die Adresse steht für einen Sehnsuchtsort, geschaffen von Johanna Kühl und Alexandra Fischer-Roehler. Mit jährlich wechselnden, von ikonischen Red-Carpet-Modellen inspirierten Kollektionen haben sie ihre Marke Kaviar Gauche zum Synonym für Bridal Couture entwickelt. Der Name ist ein Verweis auf „gauche caviar“, den französischen Jetset der Siebzigerjahre mit seiner Sympathie für die 1968er-Ideologie. Diesen Gegensatz macht das Label in seinen Entwürfen erlebbar: „Wir spielen sehr gern mit Feminität und Maskulinität“, sagt Johanna Kühl, „harte, markante Linien treffen auf weiche Drapierungen, und das Zusammenspiel unterschiedlicher Volumina schafft Kontraste.“
Die gestalterischen Brüche seien essenziell: „Sie erzeugen Spannung, lösen Gefühle aus und bleiben dadurch im Gedächtnis.“ Im Flagship-Store in Mitte, wo sich auch das Atelier befindet, empfangen die Designerinnen Frauen, die sich in der Kaviar-Gauche-Philosophie wiederfinden. Mit ihrem Team inszenieren sie für jede Frau deren individuellen, perfekten Auftritt als Braut.
Angefangen, sagt Johanna Kühl, habe alles im März 2004. Das Berliner Modelabel ist neu am Markt, die beiden Unternehmerinnen entwerfen Prêt-à-porter-Kollektionen. Auf den Durchbruch warten wollen sie aber nicht, also mieten sie während der Paris Fashion Week ein Appartement an der Designermeile Saint-Honoré und hängen Lautsprecher aus den Fenstern, um das Publikum nach oben zu locken. Der Coup gelingt – und geht als Guerilla-Modenschau in die Geschichte der Marke ein.
Die Aktion verschafft Kaviar Gauche internationale Aufmerksamkeit. 2007 wagt sich das Label an seine erste Bridal-Kollektion und besetzt seitdem das Segment der Brautmoden in Europa. Jedes Modell wird für seine Trägerin exklusiv gearbeitet – eigene Ideen der Braut sind dem erfolgreichen Duo sehr willkommen. Ein zweiter Flagship-Store befindet sich in München, dazu arbeiten die Designerinnen mit ausgewählten Geschäften in Los Angeles, Paris und im japanischen Fukuoka zusammen.
Hat Kaviar Gauche ihn also gefunden, den kulturübergreifenden Bridal-Code? „Prinzipiell will sich jede Frau an ihrem großen Tag sicher und wunderschön fühlen. Das lässt sich durch entsprechende Schnitte erreichen“, sagt Johanna Kühl. „Eine weitere weltweite Übereinstimmung sehen wir in den verschiedenen Brauttypen: die Romantikerin, die Prinzessin, die klassische Braut, die coole Braut, die zum Beispiel gern den Hosenanzug wählt …“ Sie alle finden in den Kollektionen von Kaviar Gauche ihr Kleid, darum steht die Weber-Bank heute dort, wo jeder Traum vom schönsten Tag des Lebens beginnt: „Mitten in unserem Herzen – in unserem Atelier. Dort, wo die Kreationen entstehen.“
Foto: © Jérôme Depierre / https://www.jerome-depierre.com/
Text: Katharina Hummert
Datum: März 2025
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