Portrait von Antje Kühnle, Founder und CEO von GROWING KARMA, im Gewächshaus stehend.

© Franziska Büttner Photography
Die Gründerin Antje Kühnle arbeitet nach den natürlichen Grunsätzen der Permakultur.

GROWING KARMA - Tee aus Brandenburg

Deutschlands erste kommerzielle Teeplantage befindet sich im brandenburgischen Schünow. Vor zweieinhalb Jahren hatte Antje Kühnle die Idee zu GROWING KARMA – heute ist sie Geschäftsführerin von Deutschlands größter kommerzieller Teefarm, und sie hat ein Ziel: aus Deutschland eine Teeanbaunation zu machen.

Auf dem weitläufigen Hofgut dreht sich alles um eine robuste Sorte der Teepflanze Camellia sinensis, die mit dem brandenburgischen Klima gut zurechtkommt. 200 000 Setzlinge haben Kühnle und ihr Team im Gewächshaus hochgezogen, 30 000 sind bereits ausgepflanzt. Der Anbau erfolgt nach den Grundsätzen der Permakultur, eines landwirtschaftlichen Konzepts, das natürliche Kreisläufe nachbildet und dabei hocheffizient ist. Im Gegensatz zu einjährigen Kulturpflanzen können Teepflanzen bei richtiger Pflege bis zu 1500 Jahre alt werden. „Wir arbeiten mit der Natur, nicht gegen sie“, sagt Antje Kühnle. „Das Ergebnis sind sehr hochwertige Erzeugnisse.“

Diese verkauft die Gründerin im eigenen Onlineshop – von der jungen Pflanze im Topf über selbst hergestellte Teemischungen, Kombucha und Essig bis hin zu japanischer Keramik. Daneben kümmert sie sich „nach 20 Jahren Investitionsstau“ um die schrittweise Modernisierung des Hofes. Eine Photovoltaikanlage gibt es schon, auch der eigene Brunnen ist fertiggestellt, und die Fußbodenheizung im Gewächshaus tut ihren Dienst. Alles mit Eigenkapital finanziert, sagt Antje Kühnle.

Jetzt, wo die Infrastruktur steht, kommt der nächste Schritt für GROWING KARMA: Im August hat Kühnle eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um Kapital für Teeverarbeitungsmaschinen, einen Hofladen und Eventflächen zu generieren. „Wir möchten die Produktion erlebbar machen, Menschen dazu einladen, wieder mit der Natur in Kontakt zu kommen“, sagt die studierte Önologin. Dass sich Nachhaltigkeit, beste Qualität und wirtschaftlicher Erfolg durchaus verbinden lassen, habe sie während ihrer Zeit im Weinanbau gelernt, sagt Antje Kühnle. Fünf Jahre, schätzt sie, ist ihr Unternehmen noch vom Break-even entfernt. „Man kann die Landwirtschaft revolutionieren, und wir müssen sie revolutionieren. Es ist an der Zeit.“ Und es ist an der Zeit für eine Tasse Tee aus Schünow.

Das könnte Sie interessieren:

Das Foto zeigt eine Technikerin bei der Arbeit in einem Rechenzentrum.

Im Rausch der Daten – Rechenzentrumsboom in Berlin-Brandenburg

Wirtschaftsfreundliche Politik, eine stabile Energieversorgung und die lebendige Digitalwirtschaft machen die Region um die Hauptstadt zu einem Hotspot für internationale Investoren im Bereich Datacenter. Mit dem dynamischen Wachstum steigen jedoch auch die Anforderungen.

Im hellen, minimalistisch weiß gehaltenen Ausstellungsraum der Galerie OFFICEIMPART ist die Arbeit ‚The Way of Flowers‘ des Künstlerkollektivs CROSSLUCID zu sehen, die digitale Medien, Text, Grafik und Installation kombiniert.

Digitale Kunst zum Anfassen

Die Berliner Galerie OFFICE IMPART schafft hybride Ausstellungsräume, um virtuelle Arbeiten erlebbar zu machen. Ein Gespräch mit Gründerin Johanna Neuschäffer über die Chancen, den Kunstmarkt mitzugestalten

Portrait von Ghazaleh Madani, Gründerin und CEO von CanChip, auf einer Bank vor dem Gebäude in Potsdam Golm, in dem sich ihr Unternehmen befindet.

Furchtlos Grenzen überschreiten

Die Wissenschaftlerin Ghazaleh Madani entwickelt in Brandenburg individuelle Krebstherapien, die punktgenau auf die Erkrankung zugeschnitten sind. Ein Gespräch über Neugier, die Macht der Community und warum sich die Iranerin ihrer neuen Heimat Deutschland eng verbunden fühlt – trotz aller Bürokratie

i