WER HEUTE AN KREBS ERKRANKT, dem bieten sich bessere Therapieformen als noch vor wenigen Jahren. Trotzdem gibt es für eine große Zahl an Patientinnen weiterhin keine effektiven Behandlungsmethoden. Krebs bleibt die zweithäufigste Todesursache in Europa und den USA. An dieser Stelle setzt Captain T Cell an. Das Start-up – eine Ausgründung des Max Delbrück-Zentrums für Molekulare Medizin in Berlin-Buch – nutzt T-Zellen, um Tumorzellen zu zerstören. „T-Zellen sind die potentesten Zellen des Immunsystems“, sagt Dr. Janna Hachmann. Die Biochemikerin ist Co-Gründerin und COO von Captain T Cell. „Diese Zellen sind ständig im Körper unterwegs, auf Patrouille sozusagen, und erkennen Viren und andere Pathogene, die sie dann vernichten.“
Daran, wie man T-Zellen so programmieren kann, dass sie auch Tumorzellen erkennen, arbeitet Dr. Felix Lorenz seit 2010. Der Co-Gründer und CEO von Captain T Cell forschte für seine Doktorarbeit zu diesem Thema. Heute liegt der Fokus auf der Behandlung von „soliden Tumoren“. Mehr als neunzig Prozent aller Krebsarten werden als solide Tumoren klassifiziert und sind größtenteils schwierig zu behandeln.
„Wir statten T-Zellen mit neuen Funktionalitäten aus“, sagt Janna Hachmann. „Hierzu zählen Rezeptorproteine, die spezifisch Krebszellen erkennen können. Mit den Rezeptoren spüren die genetisch veränderten T-Zellen dann Tumorzellen im Körper auf und zerstören sie.“ Darüber hinaus hat das Start-up weitere neuartige Technologien entwickelt, mit denen es die T-Zellen ausstattet, um sie zu hochwirksamen Waffen gegen Krebs zu machen. Damit
ergibt sich Potenzial für ein breites Anwendungsspektrum gegen verschiedene Krebsarten. Das schafft Aufmerksamkeit auf Investorenseite: In einer ersten Finanzierungsrunde sammelte Captain T Cell 8,5 Millionen Euro Startkapital ein. Mit diesem Geld soll die klinische Testphase vorbereitet werden.
UND ES GIBT NOCH MEHR GUTE NEUIGKEITEN: Im Juni 2024 gaben Charles River Laboratories International, Inc. (NYSE: CRL) und Captain T Cell eine Vereinbarung über die hochreine Herstellung von Vektoren bekannt, die für die gentechnische Umprogrammierung der T-Zellen benötigt werden. Im Rahmen dieses Programms werden die Voraussetzungen für die klinischen Tests und die Anwendung der hochwirksamen Therapien beim Menschen geschaffen. „Für Felix war es immer wichtig, Wissenschaft und Unternehmertum zu verbinden“, sagt Janna Hachmann. Wie es aussieht, ist es ihm gelungen. Mehr als das: Captain T Cell ist Hoffnungsträger für Tausende von Menschen, die dringend auf eine wirkungsvolle Therapie warten.
Fotos: © Captain T Cell GmbH
Datum: September 2024
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